Die Berichterstattung in einem Land konzentriert sich in der Regel auf das Gastland und seine Nachbarländer. In Deutschland ist der Globale Süden in den Mainstream-Sendungen dramatisch unterrepräsentiert. Ganze Weltregionen, insbesondere Afrika und Südasien, werden in den deutschen Nachrichten meist als Kriegsschauplätze oder Opfer von Katastrophen dargestellt.
Aber auch die Berichterstattung über den Globalen Norden in Ländern des Globalen Südens kann vereinfachend sein. Dies führt dazu, dass in allen Weltregionen ein verzerrtes Bild des jeweils "Anderen" vorherrschend ist. In einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen trägt dies zu einem dramatischen Vertrauensverlust bei, der durch die zunehmende Verbreitung von Desinformationen im Internet noch verschärft wird.
Überall auf der Welt versuchen innovative journalistische Initiativen, durch eine nuanciertere Darstellung der Realität das Vertrauen zwischen den verschiedenen Weltregionen (wieder) herzustellen. Wie erfolgreich sind diese Initiativen und wo liegen die größten Herausforderungen? Kurzum: Wie kann Qualitätsjournalismus dazu beitragen, Brücken zwischen den Weltregionen zu bauen?