Juli 2023
 
 
 
 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 
 
 
   

im zweiten Jahr des russischen Krieges gegen die Ukraine zeichnen sich immer stärkere globale Verwerfungen ab. Der andauernde Krieg und seine Auswirkungen stehen im Fokus des Friedensgutachtens 2023, das am 12.6.2023 vom INEF und drei anderen Friedensforschungsinstituten auf der Bundespressekonferenz vorgestellt wurde.

Das diesjährige Friedensgutachten diskutiert den sicherheitspolitischen Kurswechsel, den die Bundesregierung infolge der russischen Invasion vollzogen hat, und präsentiert Empfehlungen für die Gestaltung der „Zeitenwende“. An der langfristigen Unterstützung der Ukraine führt für die europäischen NATO-Staaten kein Weg vorbei, so eine zentrale Erkenntnis des Gutachtens. Zugleich nehmen die Verfasser*innen globale Herausforderungen wie die Bewältigung des Klimawandels oder die Stärkung internationaler Organisationen in den Blick. Sie formulieren die Forderung nach einer umfassenderen Zeitenwende, die nicht auf verteidigungspolitische Maßnahmen beschränkt bleibt.

Wie immer finden Sie in diesem Newsletter außerdem weitere Ankündigungen und Publikationen von sef: und INEF. So möchten wir sie bereits heute auf den Berliner Sommerdialog 2023 hinweisen, der am 19. September unter dem Titel „Retten Städte die Welt? Die Bedeutung von Städtenetzwerken und Partnerschaften für Frieden und Entwicklung“ stattfinden wird.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sommer!

Herzliche Grüße

Ingo Nordmann,
Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:)


    

Jannis Saalfeld,
Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

 

   
 
ANKÜNDIGUNGEN
© Pixabay/Army Amber

Lehren aus dem (deutschen) Afghanistan-Einsatz

INEF Lecture

5. Juli 2023, 18:00 Uhr, Duisburg

Welche Lehren können aus dem (deutschen) Afghanistan-Einsatz gezogen werden? Dr. Ellinor Zeino geht dieser Frage im Rahmen der INEF Lecture Series nach. Auf Grundlage ihrer Erfahrungen als Leiterin des Afghanistan-Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung zwischen September 2018 und August 2021 erörtert Dr. Zeino Handlungsoptionen für das künftige Engagement Deutschlands und seiner Partner in internationalen Krisenregionen.

Dr. Elllinor Zeino leitet derzeit das Regionalprogramm Südwestasien der Konrad-Adenauer-Stiftung  mit Sitz in Taschkent. Sie ist Mitglied der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ im Deutschen Bundestag.

© istock/Grafissimo

Retten Städte die Welt? Die Bedeutung von Städtenetzwerken und -partnerschaften für Frieden und Entwicklung

Berliner Sommerdialog 2023

19. September 2023, Relexa Hotel, Berlin

Schon heute lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten, bis 2050 werden es rund 70 Prozent der Weltbevölkerung sein. Auf der einen Seite bieten Städte Raum für Innovation und wirtschaftliche Möglichkeiten. Auf der anderen Seite schaffen Marginalisierung und wachsende soziale Ungleichheit, beispielsweise beim Zugang zu Wohnraum, Bildung und Gesundheitsversorgung, auf engstem Raum ein fruchtbares Umfeld für Gewalt, steigende Kriminalität und politischen Extremismus.

Mit internationalen Expert*innen diskutieren wir dieses Jahr beim Berliner Sommerdialog, inwiefern bilaterale Städtepartnerschaften und multilaterale Städtenetzwerke einen Beitrag zu Krisenprävention und nachhaltiger Entwicklung leisten.

Registrieren Sie sich jetzt über diesen Link!

BERICHTE UND ERGEBNISSE

Brücken schlagen - Journalistische Initiativen und der Vertrauensaufbau zwischen verschiedenen Weltregionen

sef: Session beim DW Global Media Forum

Konferenzbericht

Am 20. Juni 2023 diskutierten die Referentinnen Josephine Karianjahi, kenianische Journalistin und Gründerin des Africa Podfest, und Mercy Abang, Journalistin aus Nigeria und Co-Geschäftsführerin von Hostwriter, mit dem Moderator Frank Hofmann, wie guter Journalismus dazu beitragen kann, verloren gegangenes Vertrauen zwischen verschiedenen Weltregionen wieder aufzubauen.

Der Konferenzbericht, der auch einige konkrete journalistische Initiativen vorstellt, ist nun auf unserer Webseite verfügbar.

PUBLIKATIONEN
© HSFK

Noch lange kein Frieden

Friedensgutachten 2023

Im Friedensgutachten 2023 warnen die führenden deutschen Friedensforschungsinstitute ausdrücklich davor, die militärische Unterstützung der Ukraine einzustellen. Die Institute empfehlen außerdem, multilaterale Rüstungskontrolle auszuweiten und instabile Gesellschaften im Globalen Süden zu stärken.

Die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit fragiler Gesellschaften ist in Zeiten von Klimawandel und Krieg eine globale Herausforderung. Das vom INEF koordinierte Kapitel „Nachhaltiger Frieden“ verdeutlicht, dass deutsche und europäische Hilfen zur Krisenbewältigung in Ländern des Globalen Südens nicht allein auf eine Rückkehr zum politischen und sozioökonomischen Status quo abzielen sollten. Vielmehr gelte es, kurzfristige Stabilisierungsmaßnahmen mit der Förderung nachhaltiger Verbesserungen der Qualität des Regierungshandelns zu verknüpfen, so die beteiligten Wissenschaftler*innen.

© Commonwealth

Wahlen in Sierra Leone

Neue Veröffentlichung auf dem INEF/sef: Development and Peace Blog (in englischer Sprache)

In einem neuen Beitrag für den INEF/sef: Development and Peace Blog befassen sich Markus Bayer und Fiona Wilshusen vom Bonn International Centre for Conflict Studies mit dem Risiko elektoraler Gewalt in Sierra Leone. Politische Polarisierung und die Präsenz bewaffneter Akteure könnten zur Folge haben, dass die Präsidentschaftswahl in dem westafrikanischen Land zum Auslöser schwerer Auseinandersetzungen wird, so die beiden Autor*innen.

© Ollivier Girard/CIFOR

„Sowing the seeds“: Globale Ernährungssicherheit mit Lehren aus ganz Afrika

Neue Veröffentlichung auf dem INEF/sef: Development and Peace Blog (in englischer Sprache)

Daniel D. Odongo, Programme Management Specialist bei Ushahidi, Nairobi, beleuchtet in einem neuen Beitrag zum INEF/sef: Development and Peace Blog, wie afrikanische Innovationen zur Sicherung der globalen Nahrungsmittelsicherheit beitragen können. Der Beitrag ging aus der Teilnahme des Autors an den Potsdamer Frühjahrsgesprächen 2023 hervor.

© World Food Security (CFS)

Inklusiver Multilateralismus anstatt Multistakeholderismus - Lösung der Ernährungskrise nur mit Betroffenen möglich

Neue Veröffentlichung auf dem INEF/sef: Development and Peace Blog

Bei den diesjährigen Potsdamer Frühjahrsgesprächen wurde auch über die zentrale Frage der globalen Governance – also globalen Politikgestaltung – für Ernährungssicherheit diskutiert. Die Menschenrechtsorganisation FIAN hat sich dabei für einen rechtsbasierten Ansatz stark gemacht. Aber was bedeutet das konkret? Roman Herre, Agrarreferent bei FIAN, erläutert den Ansatz und dessen Bedeutung in diesem Beitrag.

IN EIGENER SACHE

Ihr Interesse an Veranstaltungen und Publikationen der sef:

Ergebnisse der sef: Zielgruppenbefragung 2022/2023

Die Veranstaltungslandschaft hat sich während und nach der Corona-Pandemie stark verändert. Um darauf zu reagieren und unseren Zielgruppen weiterhin qualitativ hochwertige und relevante Veranstaltungen bieten zu können, haben wir im vierten Quartal 2022 eine Zielgruppenbefragung durchgeführt. Einige der wichtigsten quantitativen Ergebnisse der Umfrage veröffentlichen wir nun auf unserer Webseite.

Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:)
Dechenstraße 2 | 53115 Bonn
sef@sef-bonn.org
www.sef-bonn.org

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Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)
Lotharstraße 53 | 47057 Duisburg
inef-sek@uni-due.de
https://www.uni-due.de/inef/

© sef: 2024

Die Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:) wurde 1986 auf Initiative von Willy Brandt gegründet. Sie ist eine überparteiliche und gemeinnützige Einrichtung. Die sef: bietet ein hochrangiges internationales Forum für das gemeinsame Nachdenken über die komplexen Herausforderungen der Globalisierung. Die sef: ist durch einen Kooperationsvertrag mit dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg- Essen verbunden. Das INEF schlägt mit seiner anwendungsorientierten Forschung eine Brücke zwischen Theorie und Politik. Es ist eines von drei Trägerinstituten des Käte Hamburger Kollegs / Centre for Global Cooperation Research.