Ein Forum für den internationalen Dialog

Globalisierung politisch gestalten

Flucht und erzwungene Migration.
Prävention weiterdenken

29.-30. Juni 2016

Berliner Rathaus

 

Programm       Bericht

Weltweit waren im vergangenen Jahr mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Mehrzahl von ihnen flieht innerhalb ihres eigenen Landes – als Binnenflüchtlinge – oder in die umliegenden Nachbarländer. Nur ein kleiner Bruchteil dieser Menschen hat bislang in Europa Schutz gesucht. Doch mit dem deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen im Jahr 2015 und den oft dramatischen und medial dokumentierten Fluchtumständen hat sich die öffentliche Wahrnehmung wie auch der Handlungsdruck in Europa spürbar verändert. Neben Fragen der Erstversorgung und der Integration ist vor allem das Schlagwort „Fluchtursachenbekämpfung“ in den Mittelpunkt gerückt. In Medienberichten und politischen Diskussionen bleibt die Bedeutung des Begriffes jedoch oft diffus. Bei einem genaueren Blick wird klar, dass die Ursachen für Flucht und erzwungene Migration vielschichtig sind und nicht immer scharf voneinander getrennt werden können. Menschen verlassen ihre Heimat, weil ihr Leben durch Krieg und gewaltsame Konflikte bedroht ist oder ihnen – etwa durch Umweltveränderungen oder die Auswirkungen der internationalen Politik – die Lebensgrundlage entzogen wird. Auch die Ausbreitung islamistischer Splittergruppen in verschiedenen Ländern spielt eine Rolle.

Der Berliner Sommerdialog lädt dazu ein, darüber zu diskutieren, welche tieferliegenden Ursachen zu Flucht und erzwungener Migration führen und wie ihnen entgegengewirkt werden kann, jenseits von kurzfristigen Finanzhilfen und humanitärer Hilfe. Welche Rolle spielt die internationale Politik, zum Beispiel im Bereich der Handels- oder Klimapolitik? Welche politischen Bedingungen in den Herkunftsländern führen dazu, dass Menschen gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen? Was kann die internationale Gesellschaft leisten, um die Situation in den Herkunftsländern zu verbessern? Mit welchen Maßnahmen können in den Aufnahmeländern sowohl für die örtliche Bevölkerung als auch die dort oft mehrere Jahre lebenden Flüchtlinge Perspektiven geschaffen werden, um neuen Fluchtbewegungen vorzubeugen? Wie können existierende Instrumente fluchtsensitiver gestaltet und besser verzahnt werden?

Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch

Interviews


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von Anja Papenfuß

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