Juni 2025
 
 
 
 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 
 
 
   

der Frieden ist auf dem Rückzug: Russlands Krieg in der Ukraine destabilisiert Europa, der Krieg in Gaza stürzt den Nahen Osten in Leid und Gewalt, und im Sudan hat der Konflikt die größte humanitäre Katastrophe der Welt ausgelöst. Zugleich fällt nach der Wahl Donald Trumps die USA als globaler Ordnungsfaktor aus.

Im Angesicht dieser dramatischen Lage haben das INEF und drei weitere Friedensforschungsinstitute heute auf der Bundespressekonferenz ihr jährliches Friedensgutachten vorgestellt. Das Plädoyer der Friedensforscher*innen: Europa muss selbst für seine Sicherheit und Verteidigung sorgen und zugleich Friedensstrategien verfolgen, die internationale Organisationen stärken, die Wahrung des Völkerrechts verteidigen und Rüstungskontrolle ermöglichen.

Wie immer finden Sie in diesem Newsletter außerdem weitere Ankündigungen und Publikationen von sef: und INEF.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße

Marcus Kaplan,
Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:)


    

Carolin Rosenberg,
Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

     

 

   
 
VERANSTALTUNGEN
© Gerrit Rautenbach/iStock

Bridges Over Troubled Waters: Wasserdiplomatie als Schlüssel für Frieden und Entwicklung 

Potsdamer Afrikagespräche 2025
26.-27. Juni 2025, Mercure Hotel Potsdam City

Die einfache Formel „Ohne Wasser kein Leben“ macht Wasser zu einer der wertvollsten und zugleich konfliktträchtigsten Ressourcen unserer Zeit. In vielen Regionen Afrikas verschärfen ungleiche Verteilung, Klimawandel und institutionelle Herausforderungen bestehende Interessenskonflikte rund um Flüsse, Seen und Grundwasservorkommen. Gleichzeitig bietet die gemeinsame Bewirtschaftung von Wasser konkrete Chancen für Kooperation und Frieden. 

Die Potsdamer Afrikagespräche beleuchten diese Herausforderungen und diskutieren, wie Wasser auf dem afrikanischen Kontinent sowohl als Katalysator für Konflikte aber auch als Chance für Frieden und Zusammenarbeit wirken kann.

Diskutieren Sie mit – melden Sie sich hier an!

© Nijwam Swargiary/Unsplash

Pressured and Silenced: Self-Censorship in Autocracies and Democracies

sef: Session beim DW Global Media Forum
7. Juli 2025, 14:15 – 15:15 Uhr, Bundeskunsthalle/Kunstmuseum Bonn

In autokratischen Regimen müssen Medienschaffende aufgrund von staatlicher Kontrolle und politischem Druck seit langem ihren Output filtern und auch in den westlichen Demokratien ist die Selbstzensur in den letzten Jahren zu einem immer größeren Problem geworden. Mögliche Folgen in autokratischen und demokratischen Kontexten diskutieren wir dieses Jahr bei der sef: Session im Rahmen des Deutsche Welle Global Media Forums 2025. Das Programm finden Sie nun auf unserer Webseite. Eine Anmeldung ist möglich via Deutsche Welle.

© shutterstock

Save-the-date: Zwischen Macht und Prinzipien: Europas Rolle in der neuen Welt(un)ordnung

Bonn Symposium 2025
Online-Sitzungen am 1.10., 15.10. und 29.10.2025
Abendveranstaltung in Bonn am 20.11.2025

Beim diesjährigen Bonn Symposium werden wir in drei Online-Sitzungen die aktuelle militärische und politische Situation in der Ukraine, in Syrien sowie im Ostkongo beleuchten, um mögliche zukünftige Rollen Deutschlands und Europas in der globalen Politik aufzuzeigen. Bei einer abschließenden Abendveranstaltung in Bonn werfen wir einen genauen Blick auf die deutsche Beteiligung an Friedensprozessen weltweit. Merken Sie sich die Termine jetzt vor!

PUBLIKATIONEN
© PRIF, Laura Friedrich

Frieden retten!

Friedensgutachten 2025

Russlands Krieg in der Ukraine, der Krieg in Gaza oder die humanitäre Katastrophe im Sudan – der Frieden weltweit steht unter massivem Druck. Zugleich unterläuft die Trump-Regierung die regelbasierte multilaterale Sicherheitsordnung und setzt auf das Recht des Stärkeren. Das Friedensgutachten 2025, herausgegeben von den führenden deutschen Friedensforschungsinstituten BICC, IFSH, PRIF und INEF, mahnt: Europa muss selbst für seine Sicherheit und Verteidigung sorgen – und zugleich internationale Organisationen stärken und Rüstungskontrolle den Weg bahnen.

Das vom INEF koordinierte Kapitel „Nachhaltiger Frieden“ warnt vor der Erosion humanitärer Mindeststandards. In immer mehr Konflikten werden Kernnormen des Völkerrechts und fundamentale Menschenrechte verletzt. Der internationalen Gerichtsbarkeit kommt daher eine Schlüsselrolle zu – sie muss vor politischer Einflussnahme geschützt und angesichts engstirniger nationaler Interessenpolitik in ihrer Unabhängigkeit bewahrt werden.

© Springer

Contestation in Prism

Neuer Sammelband

Der neu erschienene Sammelband „Contestation in Prism. The Evolution of Norms and Norm Clusters in Contemporary Global Politics“, mitherausgegeben von INEF-Mitarbeiterin Carmen Wunderlich, untersucht, wie umstrittene Normen in unterschiedlichen Kontexten Herausforderungen standhalten. Der Band bietet eine differenzierte Perspektive auf Normdynamiken, indem die Forschung zur Umstrittenheit von Normen mit jüngeren Arbeiten zu Normverflechtungen zusammengebracht wird. Detaillierte empirische Fallstudien nehmen unterschiedliche Fälle global umstrittener Normen in den Blick.

© DSF

Parteienwettbewerb und kollektive dschihadistische Radikalisierung in sub-Sahara Afrika

Forschung DSF 65

Der Forschungsbericht „Party competition and collective jihadist radicalisation in sub-Saharan Africa” dokumentiert die Ergebnisse des gleichnamigen INEF-Forschungsprojektes, das zwischen 2020 und 2023 von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) gefördert wurde. Autor Jannis Saalfeld betont unter anderem die projektbezogene Erkenntnis, dass Prozesse dschihadistischer Radikalisierung in Subsahara-Afrika durch historische Pfadabhängigkeiten geprägt sind, die sich gegenüber kurzfristigen politischen Interventionen als widerstandsfähig erweisen. 

 

© Frank Bliss

Nachhaltige Gender-Ziele: Ressourcenmanagement und Wertschöpfungskettenförderung in Benin

AVE-Studie 41

Eine neue AVE-Studie beschäftigt sich mit der Wertschöpfungskette Soja im westafrikanischen Benin. Im Fokus stehen die Wirkungen, die auch durch Beiträge der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit vor allem auf die beteiligten Frauen im vor- und nachgelagerten Bereich zur Agrarproduktion zu beobachten sind. Darüber hinaus werden Beiträge der deutschen Entwicklungszusammenarbeit untersucht, die die landwirtschaftliche Produktion von Frauen durch agrarökologischen Methodeneinsatz verbessern und ihr Einkommen steigern helfen sollen.

Die Studie ist im Rahmen des INEF-Projekts „Wege aus Armut, Vulnerabilität und Ernährungsunsicherheit“ (AVE) entstanden, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird.

 

BERICHTE UND ERGEBNISSE
© thitivong/iStock

Handschlag oder Handelskrieg? Gerechter Welthandel in Zeiten geopolitischer Rivalitäten

Abendveranstaltung organisiert von der sef:, der Academy of International Affairs NRW (AIA) und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Die erste Veranstaltung der sef: im Jahr 2025 fand am 26. März in den Räumlichkeiten der Academy of International Affairs NRW (AIA) statt. Die drei hochkarätigen Panellist*innen diskutierten, ob in der aktuellen weltpolitischen Lage eine internationale Kooperation überhaupt noch möglich ist, wie diese gelingen kann und wie Nachhaltigkeit und Fairness wieder stärker im internationalen Handelssystem verankert werden können. Das Programm und den Bericht der Veranstaltung finden Sie auf unserer Webseite.

 

© sef:

From Conflicts to Cooperation: The Resource Nexus as a Pathway to Peace and Prosperity in Africa

Dresden International Forum

Die Veranstaltung fand am 8. April in der Frauenkirche statt. Das Panel diskutierte die Frage, wie die Verteilung knapper natürlicher Ressourcen zu Konflikten führen kann und welche Ansätze es gibt, um diesen vorzubeugen. Kooperationspartner der sef: waren dieses Jahr UNU FLORES (UNU Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources), das Zentrum für Internationale Studien der TU Dresden und die Stiftung Frauenkirche. 

Die Aufzeichnung der Diskussion finden Sie nun auf Youtube.

IN EIGENER SACHE
© sef:

Beiratssitzung der sef:

Am 14. Mai fand die erste Sitzung des 2024 neu gebildeten Beirats der sef: am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) statt. Der Beirat setzt sich zusammen aus Vertreter*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, staatlicher Entwicklungszusammenarbeit und internationalen Organisationen. In der Sitzung diskutierten die Expert*innen, wie sich die sef: vor dem Hintergrund der aktuellen, weltpolitisch herausfordernden Situation strategisch ausrichten sollte. Die wichtigen und zukunftsweisenden Anregungen aus dem Beirat fließen in den Strategieprozess der sef: ein, der bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein wird. Vielen Dank an unsere Beiratsmitglieder für die reichhaltigen Diskussionen und ihren Einsatz für die sef:!

© Foto Agentur Ruhr/Bettina Engel-Albustin

Tobias Debiel im ntv-Interview

Istanbul-Gespräche zwischen Russland und der Ukraine

Im Interview mit ntv äußert sich Tobias Debiel zu den Aussichten auf einen Durchbruch in den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine.

Das Interview finden Sie hier zum Nachschauen.

Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:)
Dechenstraße 2 | 53115 Bonn
sef@sef-bonn.org
www.sef-bonn.org

Newsletter abbestellen

Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)
Lotharstraße 53 | 47057 Duisburg
inef-sek@uni-due.de
https://www.uni-due.de/inef/

© sef: 2025

Die Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:) wurde 1986 auf Initiative von Willy Brandt gegründet. Sie ist eine überparteiliche und gemeinnützige Einrichtung. Die sef: bietet ein hochrangiges internationales Forum für das gemeinsame Nachdenken über die komplexen Herausforderungen der Globalisierung. Die sef: ist durch einen Kooperationsvertrag mit dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg- Essen verbunden. Das INEF schlägt mit seiner anwendungsorientierten Forschung eine Brücke zwischen Theorie und Politik. Es ist eines von drei Trägerinstituten des Käte Hamburger Kollegs / Centre for Global Cooperation Research.